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Zufallsgenerator

Der Zufallsgenerator ist ein funktionaler Baustein für den Fragebogen. Das Element zieht aus einer vorgegebenen Liste von Elementen (Zettel) eines und speichert dessen Wert in eine Variable. Der gezogene Wert kann mittels value() ausgelesen und in einem Filter verwendet werden, um Inhalte des Fragebogens zufällig zu variieren. So lassen sich Teilnehmer etwa zufällig zu Experimentalgruppen zuordnen.

Der Zufallsgenerator ist eine Weiterentwicklung der Urnen-Funktion und sorgt (wie die Urne) standardmäßig dafür, dass alle Zettel gleich häufig gezogen werden (Option Art der Ziehung). Das ist vor allem dann wichtig, wenn die Experimentalgruppen gleich groß sein sollen. Bei einer uneingeschränkten Zufallsauswahl hingegen kann es (gerade bei überschaubaren Stichproben) passieren, dass die Gruppengrößen massiv abweichen.

Die ausführlichen Beispiele zur Verwendung von Filtern im Rahmen experimenteller Stimuli im Kapitel Randomisierung sind auch auf den Zufallsgenerator übertragbar. Anstatt des Befehls urnDraw() ist das Zufallsgenerator-Element auf der Fragebogen-Seite zu platzieren. Die gezogenen Zahl lässt sich anschließend (wie in der Anleitung zu Urnen) über value() auslesen – auf derselben Seite (unterhalb des Zufallsgenerators) und/oder auf jeder späteren Seite im Fragebogen.

Tipp: Sollte die zufällige Variation nicht wie gewünscht funktionieren, liefern die Debug-Informationen im Fragebogen in aller Regel schnell eine Antwort. Mehr dazu s. Problemlösung bei Filterfragen.

Unterschiede ggü. der Urnen-Funktion

  • Für den gezogenen Zettel sind zwei Werte verfügbar: Erstens der numerische Code und zweitens der eingetragene Text für den Zettel – das kann z.B. der Dateiname eines Bildes sein (s. Beispiel unten).
  • Der Zufallsgenerator kann innerhalb eines Interviews mehrere Zettel ziehen (Option Anzahl Zettel pro Interview) und dabei sicherstellen, dass derselbe Zettel nicht mehrfach gezogen wird.
  • Der Zufallsgenerator liefert pro Zettel nur einen Wert (und dessen Beschriftung). Kombinationen bei bei der Urnen sind nur über einen Umweg möglich: Die Kombination wird als Beschriftung für den Zettel hinterlegt und nach der Ziehung mittels explode() in einzelne Werte getrennt (s. Beispiel unten).

Beispiel: Bildstimulus variieren

In diesem Beispiel wird die Verwendung in einem Experiment mit 3 Experimentalgruppen (jeweils ein Bildstimulus) und einer Kontrollgruppe (kein Bildstimulus) beschrieben.

Vorbereitungen

  • Laden Sie die 3 Bildstimuli unter Bilder und Mediendateien hoch und notieren Sie die Dateinamen. Vorsicht: Die Groß- und Kleinschreibung ist wichtig (Datei.jpg ist etwas anderes als datei.JPG).
  • Legen Sie eine Frage vom Typ „Zufallsgenerator“ an (im folgenden wird angenommen, dass sie die Kennung ZG01 hat). In der Frage tragen Sie als Zettel (Inhalte) folgendes ein. Als Dateinamen verwenden Sie selbstverständlich nicht „stimulusA.jpg“ u.s.w., sondern die Dateinamen Ihrer Bilder.
1 = stimulusA.jpg
2 = stimulusB.jpg
3 = stimulusC.jpg
4 = Kontrollgruppe

Anwendung

Unter Fragebogen zusammenstellen ziehen Sie den Zufallsgenerator auf die Seite, wo das Bild erscheinen soll. Darunter (!) platzieren Sie folgenden PHP-Code (s. auch Einführung in PHP-Code):

// Auslesen der numerischen Codes (1 bis 4)
$code = value('ZG01');
// Die Kontrollgruppe muss anders behandelt werden
if ($code == 4) {
  // Kontrollgruppe - nichts anzeigen
} else {
  // Die Beschriftung ist als Wertelabel hinterlegt - im Beispiel ist das der Bildname
  $bild = value('ZG01', 'label');
  // Das HTML-Tag <img> zeigt ein Bild an, der Dateiname wird mit src angegeben
  html('
    <div style="margin: 3em; text-align: center">
      <img src="'.$bild.'" alt="" />
    </div>
  ');
}

Ergänzung 1

Nicht jede experimentelle Variation ist mit der Anzeige eines einzelnen Bildes erledigt. Der folgende PHP-Code zeigt, wie an anderer Stelle zusätzlich noch ein weiteres Bild variiert wird. Die Variation erfolgt parallel zum ersten Bild – wer also oben Bild 1a zu sehen bekam, der sieht an dieser Stelle nun Bild 1b.

Diesmal wird der Dateiname für das Bild nicht direkt im Zufallsgenerator hinterlegt (wie oben), sondern in einem Array (Einführung in Arrays), welches jeder Experimentalgruppe (1 bis 4) mittels => einen Dateinamen zuweist.

// Auslesen der numerischen Codes (1 bis 4)
$code = value('ZG01');
// Die Kontrollgruppe muss (auch hier) anders behandelt werden
if ($code == 4) {
  // Kontrollgruppe - nichts anzeigen
} else {
  // Array, welches für jede Gruppe ein Bild hinterlegt
  $bilder = array(
    1 => 'stimulusA2.jpg',
    2 => 'stimulusB2.jpg',
    3 => 'stimulusC2.jpg'
  );
  // Mit eckigen Klammern wird ein Element aus dem Array gelesen
  $bild = $bilder[$code];
  // Anzeige des Bildes wie oben
  html('
    <div style="margin: 3em; text-align: center">
      <img src="'.$bild.'" alt="" />
    </div>
  ');
}

Hinweis: Dieser PHP-Code funktioniert nur, wenn im selben Interview vorher schon die Seite mit der Zufallsgenerator-Frage aufgerufen wurde. Falls Sie das Interview zum Testen direkt auf der Seite mit dem PHP-Code (aber ohne Zufallsgenerator, der ja schon weiter vorne steht) starten, erhalten Sie eine Fehlermeldung.

Ergänzung 2

Anstatt eines Bildes kann natürlich auch die angezeigte Frage variiert oder ein Textbaustein eingebunden werden. Der folgende PHP-Code zeigt einen individuellen Textbaustein an (anzulegen unter Textbausteine u. Beschriftungen – und in den Gruppen 1 und 2 die Frage AB01, in den anderen Gruppen die Frage BB01.

// Auslesen der numerischen Codes (1 bis 4)
$code = value('ZG01');
// Textbaustein variieren
if ($code == 1) {
  text('text EG1');
} elseif ($code == 2) {
  text('text EG2');
} elseif ($code == 3) {
  text('text EG3');
} elseif ($code == 4) {
  text('text KG');
}
// Frage variieren
if (($code == 1) or ($code == 2)) {
  question('AB01');
} else {
  question('BB01');
}

Tipp: Sehen Sie sich neben text() und question() auch die Befehle replace() und setPageOrder() an.

Beispiel: Mehrere Bilder anzeigen

In diesem Beispiel geht es um 300 Bilder, die von Teilnehmern bewertet werden sollen. Dabei soll jeder Teilnehmer 20 unterschiedliche Bilder bewerten – jedes Bild auf einer eigenen Seite.

Vorbereitung

  • Laden Sie alle Bilder unter Bilder und Mediendateien hoch.
  • Legen Sie eine Frage vom Typ „Zufallsgenerator“ an (im folgenden wird angenommen, dass sie die Kennung ZG03 hat).
    • In der Frage tragen Sie als Zettel (Inhalte) die Dateinamen aller Bilder ein. Ein Dateiname pro Zeile. Zahlen brauchen Sie nicht voranzustellen, diese werden nach dem Speichern automatisch ergänzt.
    • Für die Option Anzahl Zettel pro Interview tragen Sie die Anzahl der Bilder ein, die gezeigt werden sollen, also in diesem Beispiel 20.
  • Legen Sie für die Bewertungen 20 Fragen an, Kennungen AB01 bis AB20 – die Funktion „Frage duplizieren“ oben über einer zum Bearbeiten geöffneten Frage spart hier viel Zeit. Falls es nur eine Bewertung pro Bild ist, können Sie auch eine Frage mit 20 Items anlegen.

Anwendung

Legen Sie unter Fragebogen zusammenstellen eine (!) Seite für die Anzeige der Bilder und ggf. zugehöriger Fragen an. Auf dieser Seite platzieren Sie den Zufallsgenerator und darunter folgenden PHP-Code (s. auch Einführung in PHP-Code). Der Befehl loopPage() sorgt dafür, dass dieselbe Seite mehrfach mit unterschiedlichem Inhalt angezeigt wird. Der Befehl sprintf() formatiert eine Zahl – im PHP-Code wird eine zweistellige Zahl mit führender 0 erstellt (also z.B. wird 3 zu „03“).

// loopPage(20) liefert eine Zahl von 0 bis 19 (eins mehr bei jeder Wiederholung)
$i = loopPage(20);  // Hier die Zahl der zu zeigenden Bilder eintragen
// Das ausgewählte Bild anzeigen
$varID = 'ZG03x'.sprintf('%02d', $i + 1);  // Die Variablennamen lauten ZG03x01 bis ZG03x20
$img = value($varID, 'label');
// Das HTML-Tag <img> zeigt ein Bild an, der Dateiname wird mit src angegeben
html('
  <div style="margin: 3em; text-align: center">
    <img src="'.$img.'" alt="" />
  </div>
');
// Die passende Frage-Kennung erstellen und die Frage mittels question() anzeigen
question(id('AB', $i + 1)); // Frage-Kennungen AB01 bis AB20

Falls Sie nicht 20 Fragen (AB01 bis AB20), sondern nur eine Frage AB01 mit 20 Items erstellt haben, ersetzen Sie die letzten 3 Zeilen wie folgt. Das +1 hinter der Variable $i ist erforderlich, weil loopPage() bei 0 zu zählen beginnt und nicht bei 1.

// Das passende Item aus der Frage mittels question() anzeigen
question('AB01', $i+1);

Beispiel: Mehrere Parteien bewerten

Im folgenden Beispiel sollen die Teilnehmer unterschiedliche politische Parteien hinsichtlich einer Vielzahl von Kriterien beurteilen. Insgesamt sollten 6 Parteien bewertet werden – allerdings soll jeder Teilnehmer nur 2 zufällig ausgewählte Parteien vorgelegt bekommen.

Variante 1

Diese Variante speichert die Antworten zur ersten gezogenen Partei immer in die gleichern Variablen. Wenn Sie pro Partei z.B. 20 Variablen verwenden, hat Ihr Datensatz also 40 Variablen für die Partei-Bewertungen. Das ist übersichtlich, macht die Auswertung aber ein wenig schwieriger, weil die Antworten zu den Grünen mal im Variablenset P1xx und mal im Set P2xx stehen. Verwenden Sie diese Variante, wenn Sie (a) viele Gegenstände zu bewerten haben und (b) mit Datensätzen in der Auswertung gut umgehen können.

  • Legen Sie im Fragebogen eine Rubrik (z.B. P1) mit allen Fragen an, welche zu einer Partei gestellt werden sollen. Anstatt des Parteinamens tragen Sie jeweils den Platzhalter %partei% ein.
  • Erstellen Sie eine Kopie der Rubrik, indem Sie die Rubrik erst als XML-Datei herunterladen (Pfeil-nach-unten Symbol oben in der Funktionsleiste über der Frage) und anschließend diese XML-Datei unter Neue Rubrik importieren. Im Beispiel wird angenommen, dass die Kopie die Kennung P2 bekommt.
  • Erstellen Sie den Fragebogen unter Fragebogen zusammenstellen und platzieren Sie die Fragen aus P1 und P2 an den gewünschten Stellen. Im Beispiel wird angenommen, dass erst alle Fragen aus P1 und dann alle Fragen aus P2 gestellt werden. Wenn die Fragen gemischt werden sollen, müssten unterschiedliche Platzhalter (z.B. %partei1% und %partei2%) in den Fragen und Items verwendet werden.
  • Legen Sie eine Frage vom Typ „Zufallsgenerator“ an (im folgenden wird angenommen, dass sie die Kennung ZG04 hat). In der Frage tragen Sie folgende Zettel (Inhalte) ein und bei Anzahl Zettel pro Interview den Wert 2.
1 = CDU/CSU
2 = SPD
3 = Die Grünen
4 = Die Linke
5 = Piraten
6 = AfD

Platzieren Sie den Zufallsgenerator unter Fragebogen zusammenstellen auf der ersten Seite mit einer P1-Frage (oder vorher). Darunter platzieren Sie folgenden PHP-Code:

$name = value('ZG04x01', 'label');  // Name der Partei (CDU/CSU bis AfD)
replace('%partei%', $name);

Von dort an wird in jeder Frage der Platzhalter %partei% durch den gezogenen Namen ersetzt. Der numerische Code der gezogenen Partei kann ggf. über $code = value('ZG04x01'); ausgelesen werden – etwa um einen Textbaustein mit dem Partei-Logo einzubinden (s. weiter oben).

Auf der ersten Seite mit einer P2-Frage platzieren Sie entsprechend folgenden PHP-Code:

$name = value('ZG04x02', 'label');
replace('%partei%', $name);

Falls Sie die Fragen zu den beiden Parteien mischen möchten und daher in den Fragen und Items die Platzhalter %partei1% und %partei2% verwendet haben, platzieren Sie unter dem Zufallsgenerator einfach folgenden PHP-Code:

$name1 = value('ZG04x01', 'label');
replace('%partei1%', $name1);
$name2 = value('ZG04x02', 'label');
replace('%partei2%', $name1);

Variante 2

Ebenfalls möglich ist, dass Sie für jede Partei eigene Fragen anlegen. Wenn Sie pro Partei 20 Variablen abfragen, macht das im Datensatz immerhin 120 Variablen – dafür werden die Bewertungen einer Partei aber immer in denselben Variablen gespeichert. Das Anlegen so vieler Fragen ist natürlich aufwändiger (v.a. wenn im Pretest noch Änderungsbedarf auftaucht) – aber die Auswertung ist deutlich einfacher.

  • Legen Sie im Fragebogen eine Rubrik (z.B. P1) mit allen Fragen an, welche zu Ihrer ersten Partei gestellt werden sollen.
    • In dieser Variante können Sie den Namen der Partei direkt in die Frage eintragen (und dann in jeder Kopie manuell ändern) oder
    • Sie können anstatt des Parteinamens auch den Platzhalter %partei% eintragen und zu Beginn des jeweiligen Frage-Blocks den Namen mittels replace() einstellen. Das spart Arbeit.
  • Erstellen Sie 5 Kopien der Rubrik, indem Sie die Rubrik erst als XML-Datei herunterladen (Pfeil-nach-unten Symbol oben in der Funktionsleiste über der Frage) und anschließend diese XML-Datei unter Neue Rubrik mehrfach importieren. Im Beispiel wird angenommen, dass die Kopien die Kennungen P2 bis P6 bekommen.
  • Legen Sie eine Frage vom Typ „Zufallsgenerator“ an (im folgenden wird angenommen, dass sie die Kennung ZG04 hat). In der Frage tragen Sie folgende Zettel (Inhalte) ein und bei Anzahl Zettel pro Interview den Wert 2.
1 = CDU/CSU
2 = SPD
3 = Die Grünen
4 = Die Linke
5 = Piraten
6 = AfD

Platzieren Sie den Zufallsgenerator unter Fragebogen zusammenstellen auf oder vor der Seite mit der ersten Partei-Frage.

Falls Sie mit dem Platzhalter %partei% arbeiten, müssen Sie zu Beginn der beiden Blöcke folgenden PHP-Code platzieren:

$name = value('ZG04x01', 'label');  // Beim zweiten Block dann mit ZG04x02
replace('%partei%', $name);

Die Fragen haben nun also die Kennungen P101 für die erste Frage zur ersten Partei (CDU/CSU), P201 für die erste Frage zur zweiten Partei (SPD) u.s.w. Nun gibt es zwei Möglichkeiten, die jeweils gewünschte Frage anzuzeigen: Sie können einen IF-Filter verwenden (s. auch Filterfragen und Filter) oder die Kennung „zusammenbauen“. Das Zusammenbauen ist deutlich kompakter. Falls die Frage-Kennungen nicht perfekt parallel sind (z.B. weil für eine Partei eine zusätzliche Frage gezeigt werden soll), funktioniert an dieser Stelle nur ein Filter.

Den folgenden PHP-Code platzieren jeweils dort, wo die entsprechende Frage gestellt werden soll. Wenn Sie also 9 Fragen pro Partei haben, platzieren Sie den Code 9-mal im Block für die erste Partei und 9-mal im Block für die zweite Partei. Im zweiten Block muss ZU04x01 natürlich gegegen ZU04x02 ausgetauscht werden. Die Frage-Kennungen müssen in jedem PHP-Code angepasst werden.

PHP-Code mit Zusammenbauen

$code = value('ZG04x01');
$kennung = 'P'.$code.'01';  // Der Punkt (.) verbindet Strings (Texte)
question($kennung);

PHP-Code mit Filter

$code = value('ZG04x01');
if ($code == 1) {
  question('P101');
} elseif ($code == 2) {
  question('P201');
} elseif ($code == 3) {
  question('P301');
} elseif ($code == 4) {
  question('P401');
} elseif ($code == 5) {
  question('P501');
} elseif ($code == 6) {
  question('P601');
}

Variante 3

Prinzipiell besteht auch die Möglichkeit, dass Sie alle Fragen zu allen Parteien im Fragebogen platzieren, den Seiten Kennungen vergeben (s. unten, z.B. „P1Begin“, „P1End“, „P2Begin“, „P2End“ u.s.w.) und dann mit setPageOrder() arbeiten, um die passenden Seiten-Blöcke anzuzeigen.

Diese Variante ist anfälliger gegen Fehler (z.B. dass man irgendwo im Fragebogen eine Frage vergisst) und macht den Fragebogen sehr unübersichtlich. Der Befehl setPageOrder() ist durchaus sinnvoll, um die Reihenfolge von Frageblöcken zu variieren – nur für die Auswahl von Stimuli zur Anzeige bzw. für das Überspringen von Seiten gibt es i.d.R. bessere Lösungen.

Aufgrund des begrenzten Nutzens von setPageOrder() für die vorliegende Problematik, wird hier nur knapp PHP-Code gezeigt. Dieser wird auf der letzten Seite eines allgemeinen Teils platziert. Der Code zeigt die beiden Partei-Blöcke getrennt von einem Zwischenteil („middleBegin“ bis „middleEnd“) an und fährt danach auf der Seite mit der Kennung „demografie“ fort. Vor dem PHP-Code ist wieder der oben beschriebene Zufallsgenerator zu platzieren.

$seiten = array();
// Numerischer Code der ersten Partei
$code1 = value('ZG01x01');
// Die passenden Seiten in das Array schreiben
if ($code1 == 1) {
  $seiten[] = 'P1Begin-P1End';
} elseif ($code1 == 2) {
  $seiten[] = 'P2Begin-P2End';
} elseif ($code1 == 3) {
  $seiten[] = 'P3Begin-P3End';
} elseif ($code1 == 4) {
  $seiten[] = 'P4Begin-P4End';
} elseif ($code1 == 5) {
  $seiten[] = 'P5Begin-P5End';
} elseif ($code1 == 6) {
  $seiten[] = 'P6Begin-P6End';
}
// Seiten für den Zwischenteil ergänzen
$seiten[] = 'middleBegin-middleEnd';
// Numerischer Code der zweiten Partei
$code2 = value('ZG01x02');
// Seiten für die zweite Partei in das Array schreiben
if ($code2 == 1) {
  $seiten[] = 'P1Begin-P1End';
} elseif ($code2 == 2) {
  $seiten[] = 'P2Begin-P2End';
} elseif ($code2 == 3) {
  $seiten[] = 'P3Begin-P3End';
} elseif ($code2 == 4) {
  $seiten[] = 'P4Begin-P4End';
} elseif ($code2 == 5) {
  $seiten[] = 'P5Begin-P5End';
} elseif ($code2 == 6) {
  $seiten[] = 'P6Begin-P6End';
}
// Festlegen, wo es dann weitergeht
$seiten[] = 'demografie';
// Seitenabfolge festlegen
setPageOrder($seiten);

Auch dieser PHP-Code lässt sich prinzipiell wieder kompakter schreiben, wenn man die Kennungen der Seiten „zusammenbaut“:

$code1 = value('ZG01x01');
$code2 = value('ZG01x02');
setPageOrder(
  'P'.$code1.'Begin-P'.$code1-'End',
  'middleBegin-middleEnd',
  'P'.$code2.'Begin-P'.$code2-'End',
  'demografie'
);

Beispiel: Seiten-Abfolge variieren

Der Fragebogen in diesem Beispiel gehört zu einem Within-Subject Experimentaldesign. Im Fragebogen gibt es einen allgemeinen Teil, dann einige Seiten mit dem ersten Stimulus, dann einige Seiten Puffer und dann Seiten zum zweiten Stimulus. Die Abfolge der beiden Stimulus-Teile im Fragebogen soll zufällig variiert werden.

Vorbereitung

  • Legen Sie eine Frage vom Typ „Zufallsgenerator“ an (im folgenden wird angenommen, dass sie die Kennung ZG02 hat). In der Frage tragen Sie als Zettel (Inhalte) folgendes ein.
1 = Experimentalgruppe 1
2 = Experimentalgruppe 2
  • Geben Sie den Seiten des Fragebogens unter Fragebogen zusammenstellen Kennungen (Seitenkennung). Prinzipiell können Sie die Kennungen frei wählen, für das Beispiel werden folgende Kennungen verwendet:
    • Die erste Seite, die zu Stimulus A gehört, bekommt die Kennung „beginA“.
    • Die letzte Seite, die zu Stimulus A gehört, bekommt die Kennung „endA“.
    • Die erste Seite vom Zwischenteil (Puffer) bekommt die Kennung „beginMiddle“.
    • Die letzte Seite vom Zwischenteil bekommt die Kennung „endMiddle“.
    • Die erste Seite, die zu Stimulus B gehört, bekommt die Kennung „beginB“.
    • Die letzte Seite, die zu Stimulus B gehört, bekommt die Kennung „endB“.
    • Die erste Seite des letzten Teils (also direkt nach „endB“) bekommt die Kennung „final“.

Anwendung

Unter Fragebogen zusammenstellen ziehen Sie den Zufallsgenerator auf die letzte Seite des allgemeinen Teils. Die darauf folgende Seite sollte entsprechend die Kennung „beginA“ haben.

Unter dem Zufallsgenerator fügen Sie folgenden PHP-Code ein (s. auch Einführung in PHP-Code). Der Befehl setPageOrder() sorgt dafür, dass die Seiten in der gewünschten

$code = value('ZG02');
if ($code == 1) {
  // Normale Reihenfolge beibehalten - man könnte den Befehl also auch einfach weglassen...
  setPageOrder('beginA-endA', 'beginMiddle-endMiddle', 'beginB-endB', 'final');
} else {
  // Umgekehrte Reihenfolge der Teile A und B
  setPageOrder('beginB-endB', 'beginMiddle-endMiddle', 'beginA-endA', 'final');
}

Ziehungen nachjustieren

Arbeitet man mit vielen Experimentalgruppen, kann es sein, dass die eigentlich erfolgreiche Gleichverteilung nach der Bereinigung verloren geht. Gerade wenn die Fallzahl pro Gruppe sehr klein ist, schlagen die Fälle zu Buche, die bei der Bereinigung (z.B. aufgrund des Manipulation Check) gelöscht werden müssen. Dann kann es sein, den Zufallsgenerator während der Erhebung geringfügig anzupassen.

Warnung: Das Nachjustieren der Zufallsauswahl sollte nur dann erfolgen, wenn die Teilnehmer kontinuierlich und aus derselben Grundgesamtheit rekrutiert werden. Sonst besteht die Gefahr einer Konfundierung: Man stelle sich ein Experiment mit 4 Gruppen vor, bei dem die Teilnehmer alle an einem bestimmten Tag eingeladen werden. Nachdem 2/3 der Teilnehmer den Fragebogen ausgefüllt haben, bemerkt man, dass in Gruppe 1 überdurchschnittlich viele Fälle bereinigt werden müssen. Also werden ab sofort mehr Teilnehmer der Gruppe 1 zugeteilt. Nun liegt eine Konfundierung vor, denn Teilnehmer, die auf eine Einladung später reagieren, können sich systematisch von Teilnehmern unterscheiden, die schnell reagieren. Also würden sich die Teilnehmer in Gruppe 1 nun a-priori von Teilnehmern in anderen Gruppen unterscheiden – und damit wären Unterschiede in den abhängigen Variablen nicht mehr alleine auf den experimentellen Stimulus zurückzuführen.

Tipp: In einer Situation, wo man die Zufallsziehung nicht nachträglich anpassen kann, kann man eine Urne verwenden und in urnDraw() ein manuelles Ablegen der Zettel konfigurieren. Das manuelle Ablegen mittels urnPutAway() erfolgt nur dann, wenn mit einem Filter überprüft wurde, dass der Fall auch brauchbar ist. Nachteile: Das ist vergleichsweise aufwändig und gerade zu Beginn der Erhebung kann es zu deutlich ungleichen Gruppengrößen kommen.

Sind die Bedingungen für das Nachjustieren (s. oben) erfüllt, so ist das Vorgehen wie folgt:

  1. Der vorläufige Datensatz wird bereinigt (Abbrecher, fehlende Antworten, Manipulation Check, keine Zustimmung zur Verwendung der Angaben, …).
  2. Es wird eine Häufigkeitstabelle über die Variable des Zufallsgenerators erstellt.
  3. Diese Häufigkeitstabelle wird in ein Format Code: Anzahl umgewandelt (s. unten).
  4. Diese Liste wird im Zufallsgenerator in das Feld Bisher gezogen eingetragen – dabei spielt die Reihenfolge der Werte keine Rolle, wichtig ist nur, dass jeweils Code und Anzahl enthalten sind.
  5. Nach dem Speichern wird die Liste automatisch sortiert und weitere Zufallsziehungen erfolgen so, dass bisherige Ungleichheiten ausgeglichen werden.

Die Liste der Codes und verwertbaren Fälle kann z.B. wie folgt aussehen:

111111: 2
111211: 1
111311: 2
111411: 2
112111: 1
112211: 2
112311: 2
112411: 2
u.s.w.

In Excel oder OpenOffice Calc erstellt man solch eine Liste, indem man die zuvor erstellte Häufigkeitstabelle (mit Codes, nicht Beschriftungen) mit folgendem Befehl zusammenfasst (wenn in Spalte A die Codes stehen und in Spalte B die Häufigkeiten):

=VERKETTEN(A1; ": "; B1)

In GNU R kann man Häufigkeitstabelle und Liste wie folgt ausgeben lassen (wenn die Variable des Zufallsgenerators z.B. RG01 heißt):

tmp = table(data$RG01)
cat(paste(paste(names(tmp), tmp, sep=": "), collapse="\n"))
de/create/questions/random.1494931528.txt.gz · Zuletzt geändert: 16.05.2017 12:45 von admin
 
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