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Opt-In für E-Mail-Verteiler

Wenn Sie E-Mail-Adressen für eine Adressliste sammeln, möchten Sie in aller Regel sicherstellen, (a) dass die Adresse wirklich existiert und (b) dass der Eigentümer der Adresse diese eingetragen hat, und nicht irgend eine Dritte Person. Das gängige (und rechtlich teils erforderliche) Verfahren dafür nennt sich Double-Opt-in. Dabei gibt eine Person Ihre E-Mail-Adresse zunächst auf einer Website bzw. im Fragebogen ein (erstes „opt in“) und erhält dann eine E-Mail. In dieser E-Mail ist ein Bestätigungslink, der zur Bestätigung des Eintrags (zweites „opt in“) angeklickt werden muss. Erst dann wird die Adresse in den Verteiler aufgenommen.

In SoSci Survey lässt sich dieses Verfahren über eine Frage vom Typ „Opt-In E-Mail-Verteiler“ verwenden. Dabei handelt es sich um eine Frage, die im Fragebogen die E-Mail-Adresse (und optional weitere Angaben) abfragt und sich um den Mailversand kümmert. Nach Bestätigung des Adresseintrags, kann dieser für den Versand von Serienmails verwendet werden – also etwa um die Einladung zu einer Nachbefragung zu versenden. Sinnvoll einzusetzen ist diese Frage z.B. …

Wichtig: Wenn Sie ausschließlich Adressen für ein Gewinnspiel sammeln möchten oder Teilnehmern auf Wunsch eine Zusammenfassung der Befunde zukommen lassen wollen, ist der Fragetyp „Kontaktdaten getrennt erheben“ in aller Regel besser geeignet.

Wichtig: In der Standardeinstellung werden die E-Mail-Adressen anonym gespeichert. Das heißt, Sie können nicht zuordnen, welche E-Mail-Adresse in welchem Interview eingetragen wurde – die Datensätze bleiben anonym. Eine Zuordnung von Folge-Erhebungen zum ersten Interview ist dennoch anhand einer eindeutigen Kennung möglich.

Wichtig: E-Mail-Adressen können nur einmal in die Adressliste eingetragen werden. Falls eine E-Mail-Adresse schon in der Liste steht, wird nur eine entsprechende Meldung angezeigt.

Wichtig: Der Bestätigungslink in einer Opt-In-Mail ist 7 Tage lang gültig.

Tipp: Die Adressliste für den Versand von Serienmails kann auch manuell gepflegt werden unter Einladungen verschickenAdressliste (Panel). Unter anderem können die eingetragenen Adressen dort auch exportiert werden (E-Mail-Verteiler herunterladen).

Anonymität und Zuordnung von Datensätzen

Die Frage erzeugt im Datensatz eine Variable. Dort wird eine eindeutige Kennung für den Adresseintrag abgelegt, die Personenkennung. In der Standardeinstellung ist die Personenkennung in der Adressliste aber nicht sichtbar, sodass die Interviews weiterhin anonym bleiben. SoSci Survey fungiert in diesem Fall als Treuhänder für den Personenbezug, speichert also intern die Zuordnung von Personenkennungen zu Adresseinträgen. Wird der Teilnehmer zu einem weiteren Fragebogen eingeladen, wird die Personenkennung erneut im Datensatz abgelegt (in der Variable SERIAL, vgl. Zusätzliche Variablen in der Datenausgabe), sodass eine eindeutige Zuordnung möglich ist.

Wichtig: Wenn Sie Ihre Interviews von vornherein einzelnen E-Mail-Adressen zuordnen möchten, stellen Sie in der Opt-In-Frage bei „Anonymität“ ein, dass es sich um „Personalisierte Einträge“ handeln soll.

Verwendung

Legen Sie eine Frage vom Typ „Opt-In für E-Mail-Verteiler“ an und ziehen Sie diese unter Fragebogen zusammenstellen entweder mittels Drag&Drop in den Fragebogen oder binden Sie sie mittels PHP-Befehl question() ein.

Die Einträge in der Adressliste können unterschiedlichen Teilgruppen zugeordnet werden – etwa um Einladungsmails nur an Teile des Panels zu versenden oder um verschiedenen Zielgruppen unterschiedliche Serienmails zukommen zu lassen. In der Opt-In-Frage können Sie angeben, welcher Teilgruppe Teilgruppe ein neuer Adresseintrag zugeordnet werden soll.

Tipp: Die Teilgruppe kann in späteren Interviews, die mittels personalisiertem Link in einer Serienmail begonnen wurden, mittels panelData() ermittelt werden. Mehr dazu s. unten.

Weiterhin können Sie in der Frage festlegen, dass neben der E-Mail-Adresse auch Title, Name und Geschlecht erhoben werden. Diese Angaben werden direkt in den Adresseintrag gespeichert (nicht in den Datensatz!) und dienen der Personalisierung von Einladungsmails. Die Abfrage einer Mobilnummer ist nur dann sinnvoll, wenn Sie Einladungs-SMS versenden möchten.

Im Inhalt der Bestätigungsmail muss der Platzhalter %opt-in% verwendet werden. An dessen Stelle wird ein individueller Link platziert, welchen die Teilnehmer zur Bestätigung ihres Adresseintrags anklicken müssen. Die Bestätigungsmail sollte außerdem klar erkennen lassen, zu welchem Forschungsprojekt sie gehört und was der Teilnehmer mit einem Klick auf den Link bestätigt. Im Posteingang liegt diese E-Mail unter Umständen neben einer Reihe dubioser Spam-Mails.

Wenn der Teilnehmer den Bestätigungslink anklickt, dann gibt es zwei Möglichkeiten: (1) Er gelangt auf einer Website, die im Layouts Ihres Fragebogens den Text bei Bestätigung anzeigt und/oder (2) er wird zu einem Fragebogen weitergeleitet. Soll der Teilnehmer ohne weiteren Text direkt zu einem Fragebogen weitergeleitet werden, tragen Sie bei Text bei Bestätigung nichts ein.

Direkt weiter zum Fragebogen

Wenn der Teilnehmer nach Bestätigung seines Adresseintrags direkt zu einem Fragebogen weitergeleitet werden soll, legen Sie unter Einladungen verschickenSerienmails eine neue Serienmail an, wählen Sie im Karteireiter „Fragebogen-Link“ den gewünschten Fragebogen aus und speichern Sie.

Anschließend öffnen Sie die Opt-In Frage und wählen bei Fragebogen-Link aus die eben erstellte Serienmail aus.

Wenn der Teilnehmer nach der Bestätigung zum Fragebogen weitergeleitet wird, ist es technisch so, als ob er die ausgewählte Serienmail erhalten und auf den personalisierten Einladungslink geklickt hätte. Das heißt: In der Variable SERIAL wird die Personenkennung vermerkt und die Funktionen caseSerial(), mailSchedule(), panelData() u.s.w. stehen zur Verfügung.

Funktionalität testen

Das Zusammenspiel von Online-Fragebogen und E-Mail-Versand ist nicht immer trivial. Gerade wenn Sie mit mehreren Fragebögen arbeiten, ist eine ausführliche Prüfung der Opt-In Frage im technischen Funktionstest sinnvoll.

Denken Sie daran, dass jede E-Mail-Adresse nur einmal in der Adressliste stehen kann. Sie können Ihre Testadresse nach jedem Test löschen – eleganter ist es aber, Wegwerfadressen zu verwenden – etwa bei wegwerfadresse.de oder dontsendmespam.de.

Wenn Sie in Ihrer Erhebung mit einer Zeitverzögerung arbeiten (z.B. Versand der Serienmail nach einem Monat), können Sie zum Testen einfach Zeiten im Bereich weniger Minuten einstellen.

Anwendung im Experimentaldesign

In einer mehrwelligen Befragung kann es sinnvoll sein, den Teilnehmer gleich zu Beginn nach seiner E-Mail-Adresse zu fragen. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn Teilnehmer aus der Auswertung herausfallen, die nicht beide/alle Fragebögen ausgefüllt haben. Andererseits sind Teilnehmer vielleicht erst am Ende des ersten Fragebogens bereit, ihre Mailadresse zu verraten – immerhin braucht es ein gewisses Vertrauen ggü. dem Forscher, dass die Angaben wirklich anonym bleiben und dass die E-Mail-Adresse auch nicht an Dritte weitergegeben wird (Verstöße dagegen können übrigens durchaus mit hohen Strafen belegt werden).

Dieses Beispiel erklärt, wie man den Teilnehmer im ersten Fragebogen einer Experimentalgruppe zuordnet, dann via Opt-In Frage die E-Mail-Adresse abfragt und im zweiten Fragebogen (etwa einen Monat später) noch weiß, in welcher Experimentalgruppe der Teilnehmer war.

  • Legen Sie zwei (!) Fragen vom Typ „Opt-In für E-Mail-Verteiler“ an und tragen Sie in beiden eine unterschiedliche Teilgruppe ein, z.B. „KG“ und „EG“. Im Beispiel wird angenommen, dass die Fragen die Kennungen „OI01“ und „OI02“ haben.
  • Legen Sie für die Zufallsziehung eine Frage vom Typ „Zufallsgenerator“ mit zwei Zetteln an. Im Beispiel wird die Kennung „ZG01“ angenommen.
  • Ziehen Sie den Zufallsgenerator an die Stelle des ersten Fragebogens, wo Sie die Gruppeneinteilung benötigen – etwa um den richtigen Stimulus zu zeigen (Details s. Zufallsgenerator). Am Ende des Fragebogen zeigen Sie dann anhängig von der Gruppenzuteilung eine der beiden Opt-In Fragen an:
if (value('ZG01') == 1) {
  question('OI01');
} else {
  question('OI02');
}
  • Falls Sie die Einladung zur zweiten Befragung automatisch terminieren möchten, verwenden Sie die Funktion mailSchedule(). Als erster Parameter muss die Personenkennung aus der Opt-In Frage eingetragen werden – deshalb darf die Funktion mailSchedule() nicht auf derselben Seite wie die Opt-In Frage stehen, sondern frühestens auf der folgenden Seite. Falls die Opt-In Frage auf der letzten Seite stehen soll, fügen Sie noch eine (vom PHP-Code abgesehen) leere Seite dahinter ein.
$personID = value('OI01');  // Personenkennung aus der Opt-In Frage auslesen
$zeitpunkt = strtotime('+1 month');  // Zeitpunkt in exakt einem Monat ermitteln
// Serienmail 1 zu dem ermittelten Zeitpunkt versenden
mailSchedule($personID, 1, $zeitpunkt);
  • Nach einem Monat erhält der Teilnehmer nun eine Serienmail mit dem personalisierten Teilnahmelink – dabei ist es egal, ob Sie mailSchedule() verwendet haben oder die E-Mails über die Serienmail-Funktion zu einem bestimmten Termin versenden. Anhand der Teilgruppe können Sie nun ermitteln, in welcher Experimentalgruppe der Teilnehmer ist:
$info = panelData();
if ($info) {
  $group = $info['subgroup'];
  if ($group == 'EG') {
    question('AB01');  // Frage AB01 zeigen
    text('after-stim01'); // Textbaustein anzeigen
  } else {
    question('AB02');  // Frage AB02 zeigen
    text('after-stim02'); // Anderen Textbaustein anzeigen
  }
}
de/create/questions/opt-in.1556966174.txt.gz · Zuletzt geändert: 04.05.2019 12:36 von admin
 
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