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Onlinefragebögen zeichnen sich gegenüber gedruckten Fragebögen, glaubt man der Methodenliteratur, u.a. dadadurch aus, dass sie audiovisuelles Material enthalten können. Den Aufwand zur Produktion von Medieninhalten nehmen zwar nur wenige Forschungsprojekte tatsächlich auf sich – aber wenn Sie ein Dokument (z.B. PDF), eine Audiodatei oder ein Video in den Fragebogen einbinden möchten, hilft Ihnen dieses Kapitel weiter.
Wichtig: Nahezu alle Mediendateien (Bilder, Musik, Tonaufnahmen, Videos und auch Texte) unterliegen dem Urheberrecht. Das heißt: Sie dürfen ohne schriftliche Genehmigung der Rechteinhaber nicht veröffentlicht oder verändert werden. Das gilt auch für kostenlos zugängliches Material (z.B. YouTube-Videos) und ändert sich auch nicht dadurch, dass man das Material bearbeitet (z.B. Videos schneiden). Bei Missachtung drohen eine teure Abmahnung (von einigen hundert bis mehrere tausend Euro) und die Sperrung des Videomaterials mitten unter der Erhebung.
Hinweis: Bilder in Internet-tauglichen Formaten (s. Bilder) kann man auf www.soscisurvey.de standardmäßig hochladen. Das Hochladen von Mediendateien muss wegen des oftmals geringen Bewusstseins um Urheberrechte zunächst durch den Administrator des Servers freigegeben werden.
Wichtig: Teilen Sie es Ihren Teilnehmern möglichst frühzeitig mit, falls Ihr Fragebogen Multimedia-Dateien verwendet. Weisen Sie bereits in der Einladung oder beim Link darauf hin, damit die Teilnehmer nicht im Großraumbüro oder in der U-Bahn mit dem Ausfüllen beginnen und beim Video dann abbrechen müssen. Platzieren Sie auf der ersten oder zweiten Fragebogen-Seite ein Text-Video/-Musikstück, damit die Teilnehmer Kopfhörer anstecken oder die Lautsprecher einschalten.
Während Fragen und Texte direkt in einer Datenbank gespeichert werden, müssen Bilder und Mediendateien als eigene Dateien auf den Befragungsserver hochgeladen werden (Bilder und Mediendateien im Menü). Dabei muss man im Wesentlichen zwei Dinge beachten:
Hinweis: Im Internet wird die Groß- und Kleinschreibung streng beachtet. Wenn Sie eine Datei „Dokument.pdf“ hochladen und eine Datei „dokument.pdf“ verlinken, wird das nicht wie gewünscht funktionieren.
Die meisten Text- und Bild-Inhalte im Fragebogen wird man als Textbaustein mit HTML formatieren und direkt einbinden. Manchmal muss man aber umfangreichere Dokumente (etwa eine mehrseitige Anleitung) zum Download bereitstellen. Ein Dateiformat, das relativ weite Verbreitung findet, ist PDF.
PDF-Dateien kann man kostenpflichtig mit Adobe Acrobat oder kostenlos mit dem OpenOffice Writer oder FreePDF erstellen.
Hat man eine Datei auf den Befragungsserver hochgeladen, kann man diese mit dem HTML-Tag <a>
zum Download bereitstellen. Häufig (nicht immer!) öffnen Browser PDF-Dateien in einem neuen Browser-Fenster, anstatt sie als Download anzubieten. Der Zusatz target
sorgt dafür, dass dies in einem neuen Browserfestern oder -tab passiert.
<a href="dokument.pdf" target="_blank">Datei herunterladen</a>
Hinweis: Ob eine PDF-Datei im Browser geöffnet oder heruntergeladen wird, entscheidet der Browser bzw. der Teilnehmer – steuern kann man das als Projektleiter nicht.
Es gibt mehrere Dateiformate, die gut für die Verwendung im Internet geeignet sind. Darunter RealMedia (RMA) und Windows Media (WMA). Allerdings schließen beide Formate einen relevanten Anteil der Nutzer aus. Dahingegen können mittlerweile nahezu alle Internetnutzer Flash abspielen. Die OpenSource Software EMFF basiert auf Flash und kann ihrerseits mp3-Dateien abspielen. Auf dem Server www.soscisurvey.de ist EMFF standardmäßig als PlugIn vorhanden.
Hinweis: Die hier vorgestellten Lösungen spielen eine Audiodatei jeweils nur innerhalb einer Fragebogenseite ab. Wie diese Beschränkung umgangen werden kann, beschreibt das Kapitel Musik über mehrere Seiten hinweg abspielen.
Hat man die Audio-Datei im mp3-Format kodiert und auf den Befragungsserver hochgeladen, kann man sie einfach wie einen Textbaustein in den Fragebogen ziehen (Fragebogen zusammenstellen). Mit den Darstellungs-Einstellungen kann man festlegen, wie der EMFF-Player aussehen soll.
Hinweis: SoSci Survey bindet die Audio-Datei mittels EMFF-Player ein, der auf Flash basiert. Diese Lösung funktioniert auch in älteren Browsern, aber iOS (iPhone/iPad) unterstützen Flash nicht. Außerdem blockiert der aktuelle Firefox Flash-Inhalte zunächst, sodass man sie vor dem Abspielen u.U. erst explizit anklicken muss (auch wenn das automatische Abspielen aktiviert wurde). Wir empfehlen daher eine Einbindung via HTML5.
Das HTML5-Tag <audio>
ist mittlerweilen soweit verbreitet, dass man es für Audio-Dateien gut einsetzen kann. Lediglich sehr alte Browser (z.B. Internet Explorer vor Version 9) unterstützen es nicht.
Damit die Audio-Datei in allen aktuellen Browsern funktioniert, sollte Sie in den Formaten mp3 und ogg vorliegen. ALlerdings erzielt man mittlerweile auch mit dem mp3-Format eine gut Abdeckung. Um Audio-Dateien in die komprimierten Formate zu konvertieren gibt es eine Reihe kostenloser Programme, z.B. den Open Source Audio Editor Audacity.
Für die Einbindung legen Sie unter Textbausteine u. Beschriftungen einen neuen Textbaustein mit folgendem Inhalt und Darstellung „HTML-Code“ an:
<audio id="audio_with_controls" controls autoplay> <source src="audio.mp3" type="audio/mpeg" /> <source src="audio.ogg" type="audio/ogg" /> Ihr Browser kann diese Audio-Datei leider nicht abspielen </audio>
Der/die Dateinamen werden in den <source>
-Tags eingetragen, die Optionen controls
und autoplay
im <audio>
-Tag sorgen dafür, dass dem Teilnehmer Bedienelemente angezeigt werden und dass das Abspielen automatisch startet – für weitere Optionen s. SelfHTML: Audio.
Mit CSS-Formatierungen kann man die Größe des Players einstellen oder ihn komplett verschwinden lassen. Beachten Sie aber, dass mancher Browser den Befehl zum automatischen Abspielen womöglich ignoriert (z.B. auf einem Smartphone, um das Datenvolumen nicht zu stark zu belasten).
<audio id="audio_with_controls" controls style="width: 200px; height: 80px"> <source src="audio.mp3" type="audio/mpeg" /> </audio>
<audio id="audio_with_controls" controls style="position: absolute; left: -9999px; top: -9999px"> <source src="audio.mp3" type="audio/mpeg" /> </audio>
Hinweis: Aufgrund einer technischen Einschränkung ist es derzeit leider nicht (!) möglich, den HTML-Code für eine Audio-Datei direkt in einem Element „HTML-Code“ beim Fragebogen zusammenstellen zu verwenden. Für die Einbindung ist ein Textelement erforderlich.
Falls man zusätzliche Funktionen benötigt (etwa die Datei automatisch abspielen) oder die Datei dynamisch austauschen muss (z.B. als randomisierten Stimulus), kann man sich mit dem EMFF code generator den entsprechenden HTML-Code zur Einbindung in den Fragebogen erstellen lassen. Anschließend muss man nur noch den Pfad zum EMFF-Player zweimal (!) anpassen (../plugins/emff/
, s. Code-Beispiel unten), den HTML-Code als Textbaustein (Textbausteine u. Beschriftung) speichern und selbigen in den Fragebogen ziehen (Fragebogen zusammenstellen).
<object type="application/x-shockwave-flash" data="../plugins/emff/emff_standard.swf" width="110" height="34"> <param name="movie" value="../plugins/emff/emff_standard.swf"> <param name="FlashVars" value="src=audiodatei.mp3&autostart=yes"> </object>
Hinweis: Ist EMFF auf einem Befragungsserver nicht vorhanden, kann man die notwendigen Flash-Dateien (SWF) von der EMFF-Homepage herunterladen und im Benutzerprojekt hochladen.
Wichtig: Wer sich mit Urheberrechten nicht weiter auseinandergesetzt hat, der denkt mitunter, öffentlich und kostenlos zugängliche Videos (z.B. auf YouTube) dürften ohne weiteres im eigenen Fragebogen verwendet werden. Das ist falsch. Auch bei solchen Videos gilt das Urheberrecht!
Wer ein Video auf YouTube (und vergleichbare Plattformen) hochlädt, der überträgt an die Plattform eine ganze Reihe von Verwertungsrechten. Das kann in Befragungsprojekten sehr hilfreich sein, denn YouTube bietet seinerseits eine Möglichkeit, Videos direkt in externe Websites (etwa einen Onlinefragebogen) einzubinden.
Dafür ruft man das Video in YouTube auf, klickt auf den Knopf Teilen, dann auf Einbetten, kopiert den HTML-Code in einen Textbaustein (Textbausteine und Beschriftungen) und zieht diesen Textbaustein in den Fragebogen (Fragebogen zusammenstellen). Unter Umständen muss das http://
durch ein https://
ersetzt werden (s. Hinweis unten).
<iframe width="420" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/WtR2m20C2YM" frameborder="0" allowfullscreen></iframe>
Durch den HTML-Code wird (weitgehend unsichtbar) eine YouTube-Website im Fragebogen geöffnet und der YouTube-Player geladen. Man muss die Datei weder selbst hochladen noch sich mit Urheberrechten auseinandersetzen. Dafür kann YouTube eigene Werbung in das Video einblenden.
Warnung: Da die eingebundene oder vorangestellte Werbung von Teilnehmer zu Teilnehmer variiert, kann die direkte Einbindung zu schweren methodischen Probleme führen. In diesem Fall hilft es nur, schriftlich die Einverständnis des Urhebers einzuholen und das Video selbst im Befragungsprojekt hochzuladen.
Hinweis: Der Zugriff auf www.soscisurvey.de erfolgt in aller Regel verschlüssel via HTTPS. Manche Browser verhindern das Einbinden von unverschlüsselten Inhalten via iFrame. Stellen Sie beim Einbinden externer Inhalt deshalb sicher, dass diese auch via HTTPS abgerufen werden können und verwenden Sie beim Einbinden die HTTPS-URL.
Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihr Video bei nahezu allen Teilnehmern korrekt abgespielt wird, binden Sie es mit dem HTML 5 <video>
Tag in den Fragebogen ein. Der Nachteil dabei ist, dass Sie das Video zunächst in 3 (!) unterschiedliche Formate konvertieren und alle drei Video-Dateien hochladen müssen. Prinzipiell können Sie auch nur eines der Formate verwenden – dann funktioniert es aber nur in einigen Browsern (HTML5 Videos: 10 Things Designers Need to Know).
Wichtig: Sehr alte Versionen des Internet Explorers (bis Version 8) unterstützten das <video>
Tag nicht. In Deutschland sind das ca. 3% der Internet-Nutzer (Can I use: Video element).
Um das Video in die Formate mp4, ogg und webm zu konvertieren, können Sie unterschiedliche Software verwenden. Recht komfortabel funktioniert es bei CloudConvert (online) und der VLC Media Player (offline) kann ebenfalls dafür eingesetzt werden. Gehen Sie beim VLC wie folgt vor (basierend auf Using VLC Media Player to convert video):
Evtl. müssen die Einstellungen für das Video (dort wo man das Profil auswählt) noch angepasst werden – zum Beispiel die Video-Bitrate.
Dieses Procedere wird mit den Profilen „Video - VP80 + Vorbis (WebM)“ → Dateiendung „.webm“ und „Video - Theora + Vorbis (OGG)“ → Dateiendung „.ogg“ wiederholt. Öffnen Sie alle drei Dateien, um das Ergebnis (Qualität von Bild und Ton) zu überprüfen.
In SoSci Survey erstellen Sie nun einen neuen Textbaustein mit folgendem HTML-Code als Inhalt:
<video width="512" height="288" controls> <source src="dateiname.ogg" type="video/ogg" /> <source src="dateiname.mp4" type="video/mp4" /> <source src="dateiname.webm" type="video/webm" /> </video>
Dass Sie die Abmessungen mittels width
und height
anpassen können, liegt auf der Hand. Mit weiteren Optionen können Sie das Video automatisch starten lassen oder die Bedienelemente unten ausblenden (SelfHTML: HTML/Multimedia und Grafiken/video).
Anfang des 21. Jh war Flash das Mittel der Wahl, um Videos im Internet abzuspielen. Inzwischen ist diese Einbindung mit zwei großen Nachteilen behaftet: Erstens funktioniert es nicht auf dem iPhone/iPad und zweitens wird das Flash-PlugIn des Browsers mitunter wegen Sicherheitsbedenken deaktiviert.
Eine sehr praktische Hilfe dabei ist der Free Video to Flash Converter. bei der Installation kann man die vorgeschlagenen Toolbars getrost deaktivieren/nicht installieren, gleiches gilt für enthaltene Zusatzsoftware (z.B. TuneUp Utilities). Das Programm hilft dabei, Videos in Flash-Videos umwandeln und im Internet abzuspielen:
Der Converter speichert im Ausgabeverzeichnis das Flash-Video (FLV) und den eigentlichen Player zum Abspielen des Videos (SWF-Datei). Unter Umständen ist auch noch eine Steuerungsdatei (XML) enthalten. Die zwei (oder drei) Dateien lädt man in das Befragungsprojekt hoch – eine eventuelle HTML- oder CSS-Datei im Ausgabeverzeichnis brauchen Sie nicht hochzuladen. Die Video-Datei (FLV) darf auf www.soscisurvey.de maximal 64 MB umfassen.
Wichtig: In neueren Versionen des Free Video to Flash Converter weicht die Ausgabe u.U. stark davon ab, was hier in der Anleitung beschrieben ist. In diesem Fall sind einige Anpassungen notwendig (Support-Forum: Einbindung von Flash Video).
Nach der Konvertierung öffnet sich im Browser eine Seite, auf der der nötige HTML-Code steht (hat man das Fenster geschlossen, kann man auch einfach nochmals die HTML-Datei öffnen, die das Programm im Ausgabeverzeichnis erzeugt hat). Der relevante HTML-Code steht unter Copy the code from the box below to your web page, die <noscript>
-Zeile kann man ggf. anpassen – sie wird angezeigt wenn JavaScript deaktiviert ist und das Video vermutlich nicht angezeigt werden kann (s. Beispiel unten).
Diesen HTML-Code speichert man am besten als Textbaustein (Textbausteine und Beschriftungen). Im Textbaustein muss als Darstellung die Option „HTML-Code“ ausgewählt werden. Anschließend zieht man den Textbaustein in den Fragebogen (Fragebogen zusammenstellen).
<object id="Object2" type="application/x-shockwave-flash" data="player_flv_classic.swf" width="480" height="360"> <noscript>Ihr Browser unterstützt leider keine Flash oder JavaScript.</noscript> <param name="movie" value="player_flv_classic.swf" /> <param name="wmode" value="opaque" /> <param name="allowScriptAccess" value="sameDomain" /> <param name="quality" value="high" /> <param name="menu" value="true" /> <param name="autoplay" value="false" /> <param name="autoload" value="false" /> <param name="FlashVars" value="configxml=FlickAnimation.xml" /> </object>
Tipp: Die Flash-Anwendung zum Abspielen der FLV-Dateien unterstützt noch eine große Anzahl weiterer Optionen, s. DVD Video Soft: Multi Flash Player Settings
Egal, ob man Audio-Dateien oder Videos nach obiger Anleitung oder direkt von einem externen Anbieter (z.B. YouTube) einbindet – es ist niemals sichergestellt, dass der Teilnehmer die Mediendatei wirklich ansehen kann.
Alle oben genannten Möglichkeiten (inkl. YouTube) funktionieren nur, wenn der Teilnehmer einen halbwegs aktuellen Flash-Player installiert hat. Flash ist das meist verbreitete Medien-PlugIn für Browser – aber ein relevanter Anteil der Nutzer (je nach Zielgruppe 5-20%) hat kein Flash-PlugIn installiert. Außerdem verwenden manche Teilnehmer einen sog. Flash-Blocker, weil sie von der bewegten Werbung auf mancher Website genervt sind.
Die Lösung ist relativ einfach: Binden Sie auf den ersten Seiten des Fragebogens ein kurzes Test-Video/-Audio ein. Die Teilnehmer werden dann gebeten, die Wiedergabe vorab zu testen. Sollte es nicht funktionieren, möge man bitte …
Tipp: Optional kann die Mediendatei auch eine Information (z.B. eine Zahl) verstecken, also etwa anzeigen und/oder sprechen - nur wer diese Information korrekt in ein Textfeld eingibt, kann den Fragebogen fortsetzen (das erledigt man dann via Filter auf der folgenden Fragebogen-Seite).
Natürlich können noch eine Reihe weiterer Probleme die Wiedergabe verhindern. Das beginnt dabei, dass der Teilnehmer einen hoffnungslos veralteten Browser verwendet (z.B. den Internet Explorer 5) und endet lange noch nicht damit, dass der Abspiel-Knopf nicht gefunden wird (ein erschreckend kleiner Teil der Internetnutzer kann mit dem Begriff „Play-Button“ etwas anfangen). Man muss in einer Onlinebefragung unter Umständen damit leben, dass ein Teil der Teilnahmer die Mediendatei einfach nicht abspielen kann. Aber mit den obigen Hinweisen lässt sich dieser Teil normalerweise auf wenige Prozent reduzieren.
Meistens ist es übrigens nicht möglich zu überprüfen, ob der Teilnehmer eine Mediendatei wirklich vollständig angesehen/angehört hat. Dies würde eine spezielle Abspiel-Software erfordern, welche die Information an SoSci Survey übermittelt (gibt es derzeit nicht). Wer keine eigene Software programmieren will, ist mit folgenden Optionen i.d.R. gut bedient: